Thee Plague of Gentlemen, Reverend Bizarre, Worship & Electric Wizard

Datum                                 :   02.09.2005

Ort                                      :   Arnheim / Holland  

Location                              :  Goudvishal

Besucher Anzahl                 :   ca. 100

Preis                                   :   12 Euro

Reverend Bizarre in erreichbarer Umgebung, dass heißt in der Regel so viel wie große Metal-Lunatics Unterdrückung... den aus irgendeinem unerfindlichen Grund bin ich wohl der einzige bei uns in der Bande, der diese Band verehrt. Und so ging es Junior, Danny und Sally auch dieses mal wieder an den Kragen und wir saßen irgendwann am Nachmittag dieses schönen Tages im Auto Richtung Holland.
Doch es zeigte sich bald, dass dieser Roadtrip irgendwie unter einem schlechten Stern stand. Bis zur Stadtgrenze von Arnheim lief alles wie geschmiert und abgesehen von ein oder zwei kleineren Verfahrern gelangten wir auch ziemlich zügig in die Gegend, in der wir die Location zu finden hofften, doch dann gelang es uns auf misteriöse Weise, fast drei Stunden mehr oder weniger planlos um die Goudvishal herumzufahren, bis wir schließlich, der Verzweiflung nahe, endlich einem Auto voller Langhaariger begegneten, das uns netterweise den restlichen Weg von etwa drei- bis vierhundert Metern vorrausfuhr.
Schöne Scheiße, Thee Plague of Gentlemen waren schon vorbei und nur mit großer Mühe und einigem gehetze schaffte ich es unmittelbar vor Reverend Bizarres Konzertbeginn vor die Bühne.
Welch ein Segen, dass die finnischen Ausnahmedoomer mein Klagen anscheinend vernommen hatten und sich voller Motivation in ein energiegeladenes Set stürzten, dass für so einiges zu entschädigen wusste! Eine knappe dreiveirtel Stunde pures Zeitlupenvergnügen, dessen Schwerpunkt auf Songs des Debutalbums "In the Rectory of the bizarre Reverend" lag, das bereits heute als Klassiker gehandelt wird... kein wunder, bei Hymnen wie "Doomsower", "Burn in Hell" oder "Sodoma Sunrise", um nur einige zu nennen, die am heutigen Abend ins Publikum geschmettert wurden. Den Siedepunkt erreichte die Stimmung schließlich, als die Band das von den Fans lautstark geforderte "Doom over the World" ansptimmte, eine wahrhaft überragende Hymne an diese extravagante Spielart des Heavy Metal! Und so bildete sich tatsächlich so eine Art Moshpit vor der Bühne und auch die Band selbst, allen voran Gitarrist Peter Vicar, holte alles aus sich heraus. Ein gewohnt superstarker Auftritt von Reverend Bizarre, der den Spitzenstatus der Band einmal mehr deutlich unterstrich.
Das die nachfolgenden Worship nun wirklich alles andere als mein Fall waren, zeigte sich schon nach wenigen Augenblicken. Obskur, das trifft es wohl gut... und langweilig! Jawohl, ganz furchtbar langweilig! Das Schlagzeug könnte der Stephan mit 'nem Stick im Arsch genauso spielen, der Gesang... war da überhaupt Gesang? Keine Ahnung, ich brauch da eigentlich auch nicht viel zu analysieren. Die Band war einfach scheiße!
Und so nutzten wir die Zeit sinnvoll und machten zusammen mit meinen Gebrüdern aus dem hohen Norden und Julian, dem wohl verrücktesten Metal Holländer außer Knarf, die nähere Umgebung unsicher. Schon nach kurzer Zeit war der Junior dann sowasvon hacke, dass bei ihm nicht mehr besonders viel beisammen lief und irgendwie konnte sich auch keiner so recht aufraffen, zurück in die Halle zu gehen.
Aber irgendwann siegte dann doch die Neugierde und so warf ich zumindest noch einen längeren Blick auf Electric Wizard, über die im Vorfeld so einiges gemunkelt wurde... von einer Doom Band der Spitzenklasse abgerutscht in belangloseste Hippie Gefilde und weiß der Teufel was... wer auch immer derartiges über die Band behauptet hat, kann sich auf jeden Fall schon seit längerem kein Konzert der Junks + Gitarrenmädel angesehen haben, denn es ging ohne Kompromisse back to the roots! Beinharte, schleppende und sich endlos oft wiederholende Gitarren auf Zeitlupenrythmus und das ganze versehen mit einem ziemlich ausdrucksstarken Gesang. Kurz gesagt, echt stark, was Electric Wizard da zum besten gaben! Da mir die Band noch ein unbeschriebenes Blatt war, kann ich über Songauswahl und ähnliches natürlich nichts sagen, abgesehen wir gesagt vom nicht unerheblichen Spaßfaktor der Mucke! Auf jeden Fall ein versöhnlicher Schlusspunkt für ein alles in allem lohnenswertes Konzert.