10 Jahre wild und frei Tour 2010

 Datum: 15.10.2010

 Ort: DE-Wuppertal, Stadthalle

 Billing: Saltatio Mortis


Am vergangenen Freitag, dem 15. Oktober 2010, war es soweit: Die Spielleute von Saltatio Mortis rockten die historische Stadthalle in Wuppertal. Neben den gut aufgelegten Spielleuten und den begeisterten Fans sorgte auch die Wahl der Location dafür, dass es ein ganz besonderer Abend werden sollte. Noch bevor die Spielleute mit Rastlos den Abend musikalisch einleiteten war die Stimmung erstklassig. Mit Sprechchören und Geburtstagsliedern wurde die Band schon vor dem Auftritt frenetisch gefeiert. Nach der ersten Runde Songs, neben Rastlos wurden noch Tritt ein, Tod und Teufel, Wirf den ersten Stein sowie Keines Herren Knecht gespielt, ergriff Lasterbalk erstmals das Wort und erzählte den Fans ein fast schon obligatorisches Märchen, an das sich das Lied Kaltes Herz anschloss. Mit den danach folgenden Songs Worte und Koma war der Saal endgültig am toben. Doch war dies nur das Vorgeplänkel. Nun war es wiederum an Lasterbalk den ersten Höhepunkt des Abends anzukündigen: Unter tosendem Applaus betraten Dr. Pest, Victor Smolski, Frau Schmitt und Bodenski die Bühne. Etwas Besonderes war dann aber der Auftritt von Eric Fish, der in dem folgenden Song Daedalus den Vater von Alea mimte. Dabei ging es gleich doppelt in die Vergangenheit. Zum einen in die der Band, die diesen Song „seit sechs Jahren zum ersten Mal spielte“ als auch in die griechische Mythologie. Nach diesem Duett verabschiedete sich Eric wieder, allerdings nicht ohne eine Laudatio auf Saltatio Mortis zu halten. Die übrigen Stargäste blieben für ein weiteres Lied auf der Bühne: Bei Letzte Worte bot sich den Fans zum ersten Mal die Gelegenheit Alea zu entlasten und sie nahmen diese Gelegenheit gerne war. Aus hunderten Kehlen erschallte der Refrain und brachte die Wände des Großen Saales zum Zittern.

Danach kamen mit Manus Manum Lavat und Miststück wieder zwei Songs der aktuellen CD, bevor mit Salz der Erde und vor allem Junges Blut wieder Stücke aus der musikalischen Vergangenheit gespielt wurden. Nach Nichts bleibt mehr und Equinox wurden die nächsten Gäste angekündigt: Die ehemaligen Bandmitglieder Cordoban der Verspielte Thoron Trommelfeuer ließen es sich nicht nehmen, an diesem Ereignis teilzuhaben. Gemeinsam mit ihren ehemaligen Mitstreitern wurde nun eine französische Trilogie gespielt, mit Liedern, die man eher von den Mittelaltermarktauftritten der Band kennt. Nach einem erneuten Exkurs in die Vergangenheit der Band durch Alea folgte mit Varulfen ein weiterer fremdsprachiger Song, bevor bei Salome Doro Pesch die Bühne betrat und gemeinsam mit Alea sang. Nach diesem Lied offenbarte Alea seine langjährige Bewunderung für Doro und outete sich als früherer Bravo Leser.

Nun folgten Prometheus und einige anzügliche Witze Lasterbalks, bevor Johanna von der Vögelweide die Bühne betrat, um die Band bei dem nun folgenden Wir säen den Wind musikalisch zu unterstützen. Hierbei wurde wie gewohnt auf die Unterstützung der Fans zurückgegriffen, die lautstark „Wir sind“ skandierten. Alea nutzte die Gelegenheit für einen ersten kurzen Ausflug ins Publikum. Nach Uns gehört die Welt verließen die Spielleute nach etwa zwei Stunden erstmals die Bühne, nur um kurz danach für die erste Zugabe zurückzukehren. Als alle wieder auf der Bühne standen stimmten die Fans erneut Happy Birthday an, was den Spielleuten sichtlich zu gefallen schien. Bei den nun folgenden Liedern Sieben Raben, Licht und Schatten und Dunkler Engel gaben alle Beteiligten noch einmal alles, bevor sich die Spielleute erneut verabschiedeten. Bei der zweiten Zugabe stürzte sich Alea bei Falsche Freunde wieder in die Menge, um sich auf den Händen der Fans durch den Saal tragen zu lassen. Danach folgte der obligatorische Schlussakt mit Keines Herren Knecht, bevor sich die gut aussehenden, wohlriechenden und allzeit potenten Spielleute von Saltatio Mortis nach fast drei Stunden vom Großteil der Fans endgültig verabschiedeten.

Für die vierhundert Glücklichen, die eines der begehrten Aftershow Tickets ergattern konnten, war der Abend aber noch lange nicht beendet. Nach etwa zwei Stunden, in denen sich die Mitglieder der Band immer wieder bei den Fans sehen ließen, folgte der zweite Teil des Abends. Bei den nun folgenden Liedern kamen vor allem Fans der mittelalterlichen Auftritte SaMos auf ihre Kosten. Erstmalig war auch Bruder Frank bei einem so geprägten Konzert anwesend, nach Lasterbalks Aussage vielleicht nicht zum letzten Mal. Musikalisch präsentierten die Spielleute die Highlights ihrer Mittelalterstücke und so war es kein Wunder, dass die Anwesenden bei Liedern wie Dr. Eisenhans, Skudrinka oder Douce Dame Jolie nicht still stehen konnten und einfach mittanzten, gemäß des Mottos der Band „Wer tanzt, stirbt nicht“. Aufgelockert wurde das Ganze durch die obligatorische Metlieferung von Toms Drachenschenke und die Anmoderationen Lasterbalks und Aleas. Danach wurde mit Drunken Sailor, der Damenwahl Choix des Dames und weiteren Songs den Fans weiter eingeheizt. Auch hier folgten natürlich wieder Zugaben, bevor Falk mit seiner ersten Ansage des Abends das letzte Lied Chaperon rouge einleitete. Danach, es war nun bereits kurz nach Drei, endete der musikalische Teil des Abends. Da auch dieser zweite Teil aufgezeichnet wurde, verspricht die DVD ein echtes Schmuckstück zu werden für all diejenigen, die diesen Abend nicht live erleben konnten. Und für diejenigen, die dabei waren, ist es sicher eine schöne Erinnerung an diesen gelungenen Abend.

Bea & Jens