Billing
: Accept, Apocalyptica, Agonizer, Axel Rudi Pell, Bloodbath, Candlemass, Cataract,
Contradiction, Corvus Corax, Count Raven, Dissection, Doomfox, Dragonforce,
Edguy, Eisregen, Endhammer, Endstille, Ensiferum, Enquilibrium, Finntroll,
Goddess of Desire, Gorefest, Hammerfall, Hanoi Rocks, Hard Time, Hatesphere,
Holy Moses, Illdisposed, Kreator, LosLos, Machine Head, Machine Men, Mambo Kurt,
Marduk, Marky Ramone, Mercenery, Metal Church, Metalium, Mob Rules, Morgana
Lefay, Mucc, Naglfar, Nightwish, Noise Forest, Obituary, Oomph!, Overkill, Panic
Cell, Potentia Animi, Primordial, Reckless Tide, Regicide, Saeko, Samael, Sentenced, Sonata Arctica, Suffocation,
Suidakra, Teräsbetoni, Torfrock, Tristania, Turisas, Vanguard, W:O:A:
Firefighters, Within Temptation, Zyklon |
Es ist der letzte Tag im Juli, Sonntag um 22.00 als sich zwei
Autos aus Remscheid, voll bepackt, auf den Weg gen Norden machen. Genauer
gesagt: nach Wacken! Nach einer mehr oder weniger spannenden und langen
Autofahrt durch Wind und Regen (jaa, der Vorbote der restlichen Woche ließ
grüßen...) , kamen wir endlich an, in dem Dorf, indem in dieser Woche einmal
wieder ein riesig großes Metal Fest gefeiert werden sollte: Das
Wacken-Open-Air! Von riesig großem Metal Fest war Sonntag Nacht noch nicht allzu
viel zu sehen, ein tief im Schlaf liegendes norddeutsches Dorf und eine Kuhwiese
(oder auch Campground C) auf der sich schon ein paar Leute zusammenfanden, um,
so kam es mir jedenfalls vor, sämtlichen Soundtracks bekannter Fernsehserien zu
huldigen. Auf dem Weg zum idealen Campplatz dann der Schock! Es ist mitten
in der Nacht (so 3 Uhr wird’s gewesen sein) und wir stecken fest, es geht weder
vor noch zurück, und warum? Wegen etwas das, was wir zu diesem Zeitpunkt noch
nicht wussten, uns in den nächsten Tagen noch viel „Freude“ bereiten würde:
Matsch! Tiefer, schlammiger Matsch! Dank der hervorragenden, netten
Ordungskräfte des Festivals mussten wir nicht auf ewig in der Matsche stecken,
denn sofort wurden wir angeschoben und auf sicheren Rasen gelenkt!Nochmals ein
dickes Lob an die netten Menschen, die mitten in der Nacht Autos aus dem Matsch
befreiten! Dann hieß es Zelte aufbauen, im Dunkeln und im Regen, das macht
Spaß, doch nach kurzer Zeit saßen wir schon in unseren Stühlen am Tisch und der
ein oder andere unserer Truppe schlürfte schon sein erstes Wacken
Bier...
Ich beschloss dann aber, aufgrund
starker Müdigkeit das Zelt heimzusuchen, während im Hintergrund „Heidi“ zusammen mit „Biene Maja“ immer noch ihr Lied
trällerte, und ich begann mich ernsthaft zu fragen, ob wir hier richtig sind;
doch bevor ich zu einem Schluss kam, landete ich im Land der Träume...
Am
Montag morgen, bzw. Mittag dann sollte die
Party auch für uns losgehen...ich denke das tat sie auch, aber da wir inzwischen
schon fast Ende August haben, und ich anscheinend kein sehr gutes Gedächtnis
habe (oder lag`s am Alkohol!?), kann ich mich nur noch an ein paar ziemlich
penetrante und recht nervige Menschen erinnern, die unsere Zeltfestung „besetzt“
hatten...
Also weiter zum
Dienstag: Der Vormittag schleppte sich so dahin, bis unsere Truppe durch das
Team America (*lol*), ein paar Ostfriesen, Engländer und sonstige ausländische Mitmetaller verstärkt wurde und auch wir
endlich bereit waren zum feiern. Mehr gibt’s auch nicht zu erzählen, denn auf
diverse Abstürze unserer Redakteure möchte ich jetzt nicht näher
eingehen...
Am
Mittwoch kam unser Pavillon, welch Segen bei diesem Wetter: Regen- Sonne-
Regen- Regen, mit unseren geschätzten Kollegen des „Metal Zines“ und wir konnten
endlich im Trockenen feiern. Am Mittwoch fand auch der Soccer Cup statt, aber
nachdem wir erfuhren, dass unsere „Heimmannschaft“ in der ersten Runde raus war,
da unser Stürmer zwei Eigentore schoss, wollte auch keiner mehr da hin, also war
der Mittwoch auch durch grandiose Zeltpartys geprägt. J
Am
Donnerstag spielten dann die ersten Bands und der ein oder andere Redakteur
schaffte es sogar, ein paar davon zu sehen..
Candlemass waren einer der wenigen musikalischen Gründe, die mich
dieses Jahr nach Wacken gelockt haben. Und so hieß es dann auch schon ein gutes
Weilchen bevor die Doom Legende die Bretter betrat: Auf zur Main Stage. Nach
den überragenden Konzerten in Wacken 2002 und auf dem Bang Your Head Revisited
Festival im darauffolgenden Jahr waren die Erwartungen natürlich hoch gesetzt
und sie sollten nicht enttäuscht werdem. Mit "Black Dwarf" starteten die
fünf Schweden in ihr gut einstündiges Set. Der famose Opener der aktuellen
Scheibe entpuppte sich live als echter Kracher, und auch die übrigen neuen
Songs, allen voran "Seven Silver Keys", kamen derart gut an, dass das Fehlen von
Klassikern wie "Mirror Mirror", "Solitude" oder "Demon's Gate" kaum negativ in's
Gewicht fiel. Canlemass präsentierten sich frisch und spielfreudig wie eh und
jeh und der Funke Spang ungebremst auf das zahlreiche Publikum über, das, mal
schnell, mal langsam, die Matte fliegen ließ und, vom hervorragenden Messiah
angestachelt, eine mitreißende Doom Party feierte. Kurz um: beide daumen hoch
für Candlemass! Wieder einmal ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Schweden
in ihrem Genre und darüber hienaus zu den absolut stärksten Live Bands
zählen.
Zwischen den Bands standen meine Kollegen selbst auf der Bühne! Erinnert ihr euch an einen Typen mit
schwarz weiß gestreifter Spandex und weißen Turnschuhen? Das war unser Gordon...
Bei der Metal Karaoke sangen sie sich bei Warlocks „All we are“ die Seele aus dem Leib und Danny legte einen
Vorbildlichen Knierutscher hin, seeeeeeeeeeeeeehr sexy!
Der Headliner für Donnerstag Abend war Nightwish. Anfangs kamen die
Finnen ein wenig lustlos rüber aber je mehr sich die Show zum Ende neigte und je
mehr alte Songs gespielt wurden, lebte Tarja Turunen auf und tanzte und sprang
was das zeug hielt.
Freitag dann der zweite Band- Tag. Man verzeihe uns, wir sahen
erneut nicht so viele Bands (was evtl. daran liegen könnte, dass eine gewisse
Redakteurin es durch Alkoholkonsum bis ins Sani Zelt geschafft hatte... )
J
Metalchurch mit neuem Sänger, das war für mich natürlich eine
spannende Angelegenheit! Allerdings wusste mich Ronny Munroe schon in seiner
Zeit bei Rottweiler voll zu überzeugen und so war es auch keine große
Überraschung, dass er zu Metalchurch passt, wie die Faust aufs Auge! Heilige
Scheiße, er braucht sich selbst hinter David Wayne (R.I.P.) nicht zu
verstecken! Und dann eine Setlist, die sich wirklich gewaschen hat! Klassiker
wie "Beyound the Black", "Battallions", "The Dark" oder "Gods of Wrath" lassen
das Herz eines jeden Fans höher hüpfen und die Stücke von der aktuellen Scheibe
schließen sich nahtlos an. Dazu ein glänzt die ganze Band mit Spielfreude und
Agilität. Ein paar Schwierigkeiten machten nur meine stockbesoffenen Metal
Lunatics Kollegen, die sich die ganze Zeit stützen ließen, beezihungsweise
ungebremst in den Schlamm fielen... naja, scheiß drauf! Heavy Metal! Das Set
schloss mit der Bandhymne von Metal Church... ein Jahrhundert Song, der auch
nach 21 Jahren noch Jung und Alt gleichsam in Rage versetzt! Die Party brannte
bis in die hinteren Reihen der zahlreichen Fans und den meisten war klar, dass
gerade einer der Höhepunkte des diesjährigen Festivals geschehen
war!
Apocalyptica wollte ich mir schon immer mal ansehen, da ich selber
auch Cello spiele und wissen wollte wie das live so rüber kommt. Auch wenn ich
nicht die komplette Show gesehen habe (die Hälfte mit den Metallica Songs hab
ich mir mal ganz dezent gespart), kann ich dennoch behaupten dass mir
Apocalyptica gut gefallen haben. E-Gitarren vermisste man gar nicht, denn die
Band schaffte es ohne weiteres die komplette Metal Power in ihre Celli zu
bannen. Auch das Stageacting, der beiden Front Cellisten in erster Linie, war
klasse, man konnte den Musikern ihren Spaß an der Musik direkt ansehen während
sie mit ihren Instrumenten wild headbangend über die Bühne fegten. Das wurde auch vom Publikum positiv anerkannt, denn der
Band mangelte es an abgehenden Zuschauern sicher nicht. Super Show!
Der letzte Tag, der Samstag, lockte noch mit einigen
Schmuckstücken wie u.a. Finntroll. Diese Bands hätte getrost auch auf
einer der großen Bühnen spielen können, denn die Party Stage war gnadenlos
überfüllt! Ich war froh überhaupt einen Platz zu ergattern, bei dem ich Finntroll wenigstens hören
konnte! Das zog das miese Los mit sich neben den Dixi Toiletten zu stehen, es
war einfach kein durchkommen mehr! Wie der Andrang der Menschen schon
vermuten ließ, waren viele Fans der finnischen Kombo vertreten, die die Band
gebührend abfeierte. Finntroll spielten neue Songs, wie auch Klassiker, bei
denen es einfach unmöglich war still zu stehen. Die absolute Humppa Power
übertrug sich auf die feiernden Menschen und so war diese Band auch ohne Sicht
ein Erlebnis.
Als die britischen Jungs der Powemetalband Dragonforce auf die Bühne
kamen fing es erst an zu regnen. Doch nach ein paar Worten von Frontmann ZP
verzogen sich die Wolken und der Show stand nichts mehr im weg. Dragonforce
gaben eine klassische und gute Show ab. Von alten bis neuen Songs war alles
dabei. Man sah das es Dragonforce wirklich spaß gemacht hat, sie sprangen von
einem Ende der Bühne zur nächsten. Ein absoluter Erfolg
Overkill, yeah! Das ist die sicherste Garantie für eine geile Party,
die man sich vorstellen kann! Egal wann, egal wo, ich glaube ich kann sagen,
dass ich noch nie im Leben auf einem Overkill Konzert keinen Spaß hatte! Und
anderes sollte es auch dieses mal nicht sein! "Elimination", "Overkill", "Fuck
You", "In Union we stand", dazu ein paar neuerer Songs wie "Old School"... was
soll ich sagen? Jeder, der die Band schon einmal live erlebt hat, kennt die
Klassiker und das Gefühl, dass die Songauswahl im Grunde genommen fast egal ist,
wenn die Band wie immer das letzte aus sich heraus holt, durch die gegend
rennend und headbangend wie die bekloppten! Und so kam es, dass an diesem
Nachmittag eine große Menge von Metal Fans - teils Heavy, teils Thrash, teils
Death oder Black, ein paar Doomköpfe und weiß der Deibel wer - zusammen vor der
Bühne abgingen, sangen, bangten, sauften und einfach nur das Leben genossen! Das
ist Overkill und das wird hoffentlich auch noch lange so sein!
Verwirrung sorgten die vielen Surprise Acts dieses Wacken… Ich weiß
immer noch nicht genau, wer das alles war. Es ergab sich jedenfalls, dass auf
der Party Stage der durchs Fernsehen bekannte Martin Kesici auftrat. Mein erster
Gedanke dazu war „Oh mein Gott“, mein zweiter war „der ist aber mutig“ und mein
letzter, nachdem er mit seiner Band ca. 10 Minuten gespielt hatte, hmmmmm“. Also
musikalisch war das auf jedenfall alles andere als mein Ding, zu modern, auch
wenn der liebe Martin eine wirklich gute Stimme zu haben scheint, der Hit war
das nicht gerade. Dennoch bewundere ich immer noch seinen Mut sich gerade in
Wacken auf die Bühne zu stellen und sein Ding durchzuziehen, egal ob das
Publikum ihn ausbuht oder nicht. Meiner Meinung nach, war das Publikum etwas
zu hart (so komische Rückwärtshändehochmittelfingerzeig Aktionen, wusste gar
nicht dass es so was gibt.. ). Also mein Fazit, Musik kacke, aber Mut hat er!
;-)
Von Accept war ich dieses Wacken sehr enttäuscht. Was soll ich sagen,
Accept spielten zwar ihre Hits, aber es kam nichts rüber! Metal Heart, hatte so
wenig Herz, dass es einen nicht gerade mitgerissen hat. Auch die anderen Songs
waren nicht herausragend. Durchschnittlich, aber von Accept hätte man doch mehr
erwartet. Besonders entäuschend war für mich die Speed Version von „ I´m a
rebell“. Furchtbar!! Vielleicht hofften Accept zu sehr, dass sich das Publikum
am letzten Abend eh besäuft!
Alles in allem kann man sagen, dass es ein sehr gelungenes Festival
war. Organistaorisch gabs soweit nichts zu bemängeln, jedenfalls für uns nicht,
und einer schönen Metal Party stand nichts im Weg. Das Wetter spielte dieses
Jahr leider nicht so mit, wodurch das Festival wohl eher als Schalmmparty
betitelt werden könnte, aber meiner Meinung nach hielt es sich insofern in
Grenzen, dass man trotzdem feiern konnte. Und das haben wir auf diesem Wacken zu
genüge getan!!
Leider starb Freitag Nacht ein Metalhead. Bedingt durch zuviel Alkohol
prallte der Mann gegen ein DRK Fahrzeug und wurde dabei tödlich
verletzt.
Wir Metal Lunatics senden der Familie unser aufrichtiges
Beileid.
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