Tag 1 Nachdem wir uns auf dem KIT 4 regelrecht die Eier
abgefroren haben entschieden wir uns dieses mal für ein warmes Bett in der
Jugendherberge, was eine wirklich gute Idee war. Die Warm up Show war schon
seit Wochen ausverkauft doch wir waren noch unter den Glücklichen die sich auf
den letzten Drücker Karten ergattern konnten. Als erstes auf der Bühne
Standen...
Strikelight: Strikelight waren nicht nur für mich eine der großen
Unbekannten des Festivals. Wie würden die fünf Griechen ihren ultrarockigen,
epischen und melodiebetonten Metal live auf die Bretter bringen? Als der
Fünfer dann die Bühne betrat, konnte zumindest der erste Eindruck schonmal als
vollkommen positiv gewertet werden. Man trat geschlossen in weißen Turnschuhen
und engen Stretch Jeans an, dazu die passende Dauerwelle und Bassist Theodoris
Vogiatzis setzte dem ganzen mit seinem oberkultigen Virtue T-Shirt die Krone
auf! Old-School as can be! Und genau so hieß auch die Devise durch das komplette
Set der Jungs... ob "Fake Beliefs", "Streets of Glory", die Bandhymne
"Strikelight" oder das überragende "Angel in Exile", die Band machte dem Namen
des Festivals alle Ehre! Konsequent bewegte man sich zwischen NWoBHM Sounds ala
Angel Witch, Arc oder Tresspass und Epic Metal, wie ihn einst Bands wie Heavy
Load oder Warlord (die Gitarrenleads scheinen zum Teil von Bill Tsamis
höchstselbst geschrieben worden zu sein!) dereinst zelebrierten. Kein Wunder
also, dass die Meute vor der Bühne von Anfang an Vollgas gab und der Band einen
heißen Empfang bei ihrem ersten Deutschland Auftritt beschehrte. Strikelight
wiederum revangierten sich mit einer energiegeladenen Show, die in der
Covercersion von Heavy Load's "Singing Swords" ihren abschließenden Höhepunkt
fand! Heilige Scheiße, das war ein Einstand! G.O.
Emerald (NL) Das wichtigste vorweg: Emerald haben sich n i c h t
aufgelöst! Die holländische Göttertruppe macht weiter, allerdings abgesehen von
Sangeslegende Bert Kievits in komplett neuer Besetzung... unter anderem mit
Ex-Hammerhawk Klampfer Paul van Rijswijk an der Gitarre! Das ist
wahrscheinlich auch der einzige Grund, weswegen das Konzert der Jungs an diesem
Abend nicht zu einer Tränenreichen Angelegenheit wurde, denn der Grundstock
dafür wäre gelegt gewesen... die Band war in Top Form und zimmerte eine Hymne
nach der anderen in ein Publikum, dass diese mehr als willig aufnahm. Die
Stimmung war also von Anfang an nahe dem Siedepunkt, und als man dann mit "Robin
Hood" einen unveröffentlichten Song ankündigte und dazu verlauten ließ, dass es
für die Band bald ins Studio ginge, um dieses und andere Stücke für die zweite
volle Scheibe aufzunehmen, gab es kein halten mehr! Fuchsig, wie sie sind,
hatten sich Emerald ihre größten Hits für diesen späten Zeitpunkt der Show
aufgehoben und bat dafür als zusätzlichen Trumpf noch Paul van Rijswijk als
Gastgitarristen auf die Bühne. Wer dann "Suicide", "D-Day" oder "Iron on Iron"
kein Dankesgebet für den Fortbestand dieser Ausnahmeband auf den Lippen hatte,
der ist entweder taub einfach nur blöd. G.O.
Powergod
J.
Anvil Puuuh, soll ich euch jetzt wirklich was über Anvil
erzählen? Als die kanadische Legende die Bühne betrat war ich schon voll wie ein
Eimer, hab nurnoch mit einem Ohr zuhören können und musste dann auch recht
deutlich vor dem Ende der Show verschwinden, um den Shuttle Bus zur Herberge zu
bekommen. Wenn man allerdings meinem kleinen Bruder glauben schenken will,
dann war die Show wohl der absolute Hammer und hat tierisch Laune gemacht. Also
wer näheres zum Auftritt von Anvil wissen will, der schreibt am besten einfach
'ne Email an metalonmetal@uboot.de
! G.O.
Nach viel Spaß und noch mehr Alkohol liefen wir durch den
Regen um mit den Bus in die Herberge zu kommen um unseren Rausch
auszuschlafen.
Tag
2 Das hat soweit auch gut geklappt und durchs Frühstück
gestärkt ging`s per Shuttle nach Lauda...
Um 12 Uhr ging es dann los mit
.........
Ignitor
Forsaken: Auf die malteser Doomer von Forsaken war ich besonders
gespannt, nachdem ich ihren vielumjubelten Auftritt auf dem Headbangers Open Air
dämlicherweise versoffen hatte. Das bisschen mehr Nüchternheit des heutigen
Tages machte sich ab der ersten Note bezahlt! Denn die fünf Jungs, allen voran
ihr charismatischer Frontmann Leo Stivala, brannten ein Zeitlupenfeuerwerk ab,
dass sich gewaschen hatte! In bester Candlemass'scher Tradition mischte man
düster-doomige Klänge mit einer Extraportion Epik und begeisterte so nicht nur
eingefahrene Doom Jünger. Über die Songs kann ich leider nicht mehr sagen, als
dass sie allesamt schweinsgeil waren... hab nämlich leider bisher noch keine
einzige Forsaken Scheibe im Regal stehen. Eine Lücke, die bei Zeiten
zweifelsohne geschlossen werden muss! G.O.
Stormwarrior: Auf Stormwarrior habe ich mich
besonders gefreut, da es für mich die Stormwarrior Entjungferung war. Sie hätte
nicht besser laufen können (hehe) An die Setlist kann ich mich nicht mehr
erinnern was ich allerdings noch gut weiß ist das die 5 echt tierisch gerockt
haben und wir natürlich auch. An den letzten Song kann ich mich noch ganz
genau erinnern da er mein absoluter Lieblingssong ist.
„Iron Prayers“ hallte durch die Halle. Dieser Song rundete das ganze Konzert
noch ab und machte es für mich unvergesslich. D.D.
Skullview
Slough Feg ...waren für mich auch einer der Höhepunkte an diesem Abend. Aus
Gründen wie Alkohol und Müdigkeit sahen wir uns den Gig von der Tribüne aus an.
Wir saßen da rum und hörten zu? Nein!!! Nach
den ersten zwei Songs konnten wir uns nicht mehr zusammenreißen und gingen zum
Geländer und moschten bis es nicht mehr ging! Dieser Tag war wohl mein
Glückstag denn auch Slough Feg spielten meinen Lieblingssong „gene- ocide“. Der
absolute Killer diese Band! D.D.
Und nicht nur deiner, Danny, denn
mit "The Red Branch" griffen Slough Feg ganz tief in die Kiste ihrer Übersongs
und brachten ein wahres Juwel vom Debut Album zum Vorschein! Damit hat wohl kaum
einer gerechnet und entsprechend euphorisch war auch die Resonanz! Beide Daumen
hoch von mir! G.O.
Intruder
Ruffians
Jag Panzer Versprochen wurde eine "Ample
Destruction"-Show, was mich persönlich sehr erfreute... Leider jedoch stellte
sich schnell heraus, dass dies wohl bloß eine Ente war, denn nicht mal die
Hälfte der Songs dieser Platte wurden zum besten gegeben. Traurigerweise waren
unter diesen fehlenden Songs meine Lieblingsstücke "Harder than steel" und
"Reign of the tyrants" ... :-( Natürlich brillierte Harry Conclin mit seiner
einmaligen Stimme, die meine Enttäuschung über die Setlist aber nur teilweise
wet machte.(Nach jedem Song wartete ich gespannt daruf wann´s denn endlich mit
der "Ample Destruction"- Show losgeht...) Trotz des schlechten KIT Sounds
alles in allem eine gute Show, (- wenn auch nicht ihre beste), was an der
abfeiernden "Masse" (Ich glaube kaum eine hielt sich draußen auf, die Halle war
bis zum bersten voll...) nur allzudeutlich zu erkennen war.
S.S.
Raven Weiter ging es mit
der Band, der ich wohl am meisten entgegen gefiebert hab. Zählen Raven doch zu
meinen absoluten Lieblingsbands und hatte ich dennoch noch nie die Chance, sie
live zu bestaunen. Auf der anderen Seite stand natürlich wie immer diese gewisse
Angst, wenn eine großartige Band aus den 80ern auf ihrer alten Tage mal wieder
die Bühne erklimmt... was würde uns da bevorstehen? Eine Horde von haarlosen,
runtergekommenen Zombies, die mit Metal praktisch nix mehr am Hut hat und
krampfhaft mit letzten Kräften gegen ihre Midlife Crisis ankämpft? Weit
gefehlt! Mit jugendlicher Frische fegen die britischen Derwische headbangend
über die Bühne und legen eine Spitzenshow hin! Die Songauswahl lässt kein Auge
trocken... "Rock untill you drop", "All For One", "Run silent, run deep", "Break
the chain" und wie sie alle heißen, eine Hyme des Rock 'n Roll jagt die nächste!
Dynamisch, breaklastig, mitreißend wie eh und jeh! Das ist dasjenige, was ich
am Keep it true Festival liebe... mit der Heavy Metal Time Machine zurück in die
80er, da für ein paar Stunden den Spaß seines Lebens haben und um mehr als eine
Erfahrung reicher zurück in die Gegenwart! G.O.
Virgin Steele Zu Virgin Steel wollen wir nichts
sagen, nur zu lang, zu laut, zu schlecht. D.D. u. S.S.
Einspruch, die Damen! Naja, der Sound war wirklich wider aller Sau...
der Gesang war total verhallt, der Bass war matschig und die Gitarren außer bei
den Soli praktisch überhaupt nicht zu hören, aber Virgin Steele. kann ansonsten
wahrlich kein Vorwurf gemacht werden! Die Show war klasse, und vor allem
Frontsirene David DeFais war in richtig guter Form, kam erfreulich oft hinter
seinem Keyboard hervor und heißte die Leute richtig gut an. An der Setlist gab
es eh nichts zu rütteln. Songs wie "Lion in Winter", "Nobel Savage" oder das
absolut geniale "Veni, Vedi, Vici" können einfach alles, was die Herzen von
Manowar Fans höher schlagen lässt. Wie gesagt, der Soundbrei war etwas
schwierig zu genießen, aber ansonsten war die Show von Virgin Steele alles
andere als schlecht... nicht ohne Grund hielt es eine ganze Menge an Leute bis
zum bitteren Ende vor der Bühne aus. Für mich ein würdiger Abschluss für ein
supergeiles Wochenende! Ich feu mich auf die nächste Runde im April 2006! G.O |